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Tipps für einen besseren Autarkiegrad von PV

Tipps für einen besseren Autarkiegrad von PV

Die Gründe für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage sind einleuchtend: Klimaschutz, Kostensenkungen und Unabhängigkeit vom Netzbetreiber stehen meist an erster Stelle. Je höher der Autarkiegrad von PV ist, desto größer ist auch die Unabhängigkeit von schwankenden Strompreisen, was wiederum zu einer besseren Rentabilität der Anlage führt. Es liegt daher auf der Hand, dass Besitzer von PV-Anlagen ein großes Interesse daran haben, die Autarkie ihrer Anlage zu erhöhen. Erfahren Sie hier, was genau die Autarkiequote von PV aussagt und wie Sie diese verbessern können.

Was besagt der Autarkiegrad von PV?

Am Autarkiegrad lässt sich die Unabhängigkeit von Strompreisen und die Wirtschaftlichkeit der Anlage messen. Er beschreibt die Deckung des eigenen Strombedarfs durch die selbst produzierte Energie. Je höher also der Autarkiegrad der Anlage, desto weniger Strom muss von externen Anbietern hinzugekauft werden.

Wichtig ist dabei, dass der Autarkiegrad von PV-Anlagen anhand des eigenen Strombedarfs berechnet wird. Der Gesamtverbrauch eines Haushalts stellt dabei 100 Prozent dar. Können 40 Prozent des Gesamtverbrauchs durch die eigene Solaranlage produziert werden, beträgt der Autarkiegrad demnach 40 Prozent. Das bedeutet auch, dass die restlichen 60 Prozent von einem externen Stromanbieter dazugekauft werden müssen, um den Gesamtbedarf zu decken.

Der Unterschied zwischen Autarkie und Eigenverbrauchsquote

Im Gespräch über die Rentabilität von PV-Anlagen werden die Begriffe Autarkiegrad und Eigenverbrauchsquote oft fälschlicherweise synonym verwendet. Die beiden Konzepte unterscheiden sich jedoch grundlegend voneinander.

Während sich der Autarkiegrad von PV am Gesamtstromverbrauch orientiert, bezeichnet die Eigenverbrauchsquote hingegen das Verhältnis von selbst produzierter zu tatsächlich genutzter Energie. Zur Berechnung der beiden Werte können folgende Formeln genutzt werden:

Eigenverbrauchsquote = (Eigenverbrauch/selbst produzierter Strom) x 100

Autarkiegrad = (Eigenverbrauch/Gesamtverbrauch) x 100

Autarkie mit und ohne Stromspeicher

Stromspeicher haben einen großen Einfluss auf den Autarkiegrad von PV. Das liegt daran, dass der Strom durch Solaranlagen nur mit Sonneneinstrahlung produziert werden kann. In der Nacht oder an dunklen Wintertagen steht also ohne Speicher kaum selbst erzeugte Energie zur Verfügung. Lassen Sie nun nach Sonnenuntergang die Waschmaschine laufen, muss der benötigte Strom vom Stromanbieter eingekauft werden. Dadurch sinkt wiederum der Autarkiegrad Ihrer PV-Anlage. Besitzen Sie hingegen einen Stromspeicher, kann die am Tag erzeugte Energie auch in der Nacht verwendet werden. Dies steigert die Autarkiequote um ein Vielfaches.

Haus bei Nacht, aus den Fenstern strömt Licht
Durch die Nutzung eines Stromspeichers steht die tagsüber produzierte Energie auch nachts zur Verfügung.

Wie kann der Autarkiegrad von PV gesteigert werden?

Der Autarkiegrad von PV-Anlagen ohne Speicher beträgt im Durchschnitt etwa 30-40 Prozent. Durch die Nutzung eines Stromspeichers kann die Autarkiequote auf bis zu 80 Prozent gesteigert werden. Da die Stromproduktion innerhalb des Jahres stark schwankt, ist es im Normalfall nicht möglich, eine 100-prozentige Unabhängigkeit vom Netzstrom zu erreichen.

Durch die richtige Planung Ihrer PV-Anlage und durch eine Anpassung Ihrer Haushaltsorganisation können Sie effektiv zu einer höheren Autarkie beisteuern.

Technische Voraussetzungen

Um durch die PV-Anlage eine möglichst große Unabhängigkeit vom Netzstrom zu erreichen, müssen schon bei der Planung gewisse Vorkehrungen getroffen werden. Achten Sie dabei auf folgende Faktoren, um einen hohen Autarkiegrad zu erlangen:

  1. Einbau eines Stromspeichers. Durch die Nutzung eines Speichers steht der produzierte Strom auch zu Zeiten zur Verfügung, in denen keine Neuproduktion stattfindet.
  2. Größe der Anlage. Um eine maximale Wirtschaftlichkeit zu erreichen, sollte die Größe der Anlage immer auf den individuellen Verbrauch abgestimmt sein.
  3. Wirkungsgrad maximieren. Um die Solaranlage so produktiv wie möglich zu nutzen, müssen viele Faktoren bei der Installation berücksichtigt werden. Dazu zählen beispielsweise die Ausrichtung der Solarmodule, der Grad der Verschattung und die Wahl des Wechselrichters.

Hinweis zur Ermittlung der Anlagengröße

Man legt die PV-Anlage in der Regel nur dann größer an, wenn in den nächsten fünf Jahren große Verbraucher wie ein E-Auto oder eine Wärmepumpe hinzukommen sollen.

Faustformel: Jahresverbrauch / spezifischer Ertrag* x 1,2 = Anlagengröße
Beispiel: 6.000kWh Jahresverbrauch / 900kWh p.a. = 6,6kWp x 1,2 = 8kWp

Bei einer Modulleistung von 400Wp genügen in diesem Beispiel 20 Module für die PV-Anlage.

Optimale Nutzung der PV-Anlage

Neben den technischen Voraussetzungen können Sie als Verbraucher dazu beitragen, den Autarkiegrad Ihrer PV-Anlage zu steigern. Eine Möglichkeit dafür ist, Ihren Gesamt-Stromverbrauch zu reduzieren. Tipps zum Stromsparen finden Sie in unserem Beitrag zu Stromfressern im Haushalt.

Eine weitere Möglichkeit zur Steigerung der Autarkiequote ist die optimale Nutzung der erzeugten Sonnenenergie. Lassen Sie beispielsweise Ihre Spülmaschine tagsüber laufen und laden Sie Ihr E-Auto nach Möglichkeit dann, wenn gerade besonders viel Strom produziert wird. Die Nutzung von smarten Geräten im Haushalt kann bei dem perfekten Timing helfen.