Wird der Strom 2020 teurer? Das fragen sich gerade viele Verbraucher. Zurecht. Denn schon über 400 Stromversorger haben für 2020 eine Strompreiserhöhung von durchschnittlich 5,5 Prozent angekündigt. Allerdings sind die Bundesländer unterschiedlich stark von den Preiserhöhungen betroffen. Es lohnt sich daher mehr denn je, die Strompreise zu vergleichen und gegebenenfalls den Anbieter zu wechseln.
Wo steigen die Strompreise 2020 am meisten?
Anstieg der Strompreise nach Bundesländern
Bremen liegt mit einer Strompreissteigerung von 12,7 Prozent an der absoluten Spitze. Allerdings geht diese Steigerung auf nur einen von fünf Grundversorgern zurück. Auf Platz 2 folgt Thüringen, wo neun von 34 Anbietern eine Erhöhung des Strompreises um durchschnittlich 7,6 Prozent angekündigt haben. Platz 3 belegt schließlich das Saarland mit einer Steigerung von 6,5 Prozent im Schnitt. Hier haben zehn von insgesamt 18 Grundversorgern höhere Strompreise für 2020 angekündigt.
Anstieg der Strompreise nach betroffenen Haushalten
Bezogen auf die betroffenen Haushalte ist Bayern Spitzenreiter mit 2,41 Millionen, wie die Verivox-Studie weiter herausfand. Es folgt dicht dahinter Nordrhein-Westfalen mit 2,34 Millionen Haushalten. Platz 3 im Ranking belegt Sachsen mit 1,74 Millionen betroffener Haushalte. Lediglich die Stadtstaaten Berlin und Hamburg sind bisher noch von keiner Strompreiserhöhung in 2020 betroffen. Sie gehören jedoch aktuell auch zu den Bundesländern mit den teuersten Strompreisen Deutschlands.
Gründe für die Entwicklung der Strompreise 2020
Dass zum Jahreswechsel so viele Anbieter den Preis pro Kilowattstunde anheben, liegt zum einen an der um fünf Prozent gestiegenen EEG-Umlage. Demnach bezahlen die Kunden ab 2020 pro Kilowattstunde 6,67 Cent EEG-Umlage. Zum anderen steigen im kommenden Jahr auch in vielen Gebieten die Netzkosten um circa sechs Prozent.
Ein Reizthema bei den Preiserhöhungen ist immer wieder die Mehrwertsteuer. Sie wird in Höhe von 19 Prozent nach dem Addieren aller Komponenten berechnet – und versteuert somit die Stromsteuer, die EEG-Umlage und alle anderen staatlichen Bausteine quasi doppelt. In unserem Beitrag Wie setzt sich unser Strompreis zusammen? finden Sie eine konkrete Aufschlüsselung der einzelnen Komponenten und wie sie unseren Strompreis bestimmen.
Das können Sie gegen die neuen Strompreise in 2020 tun
Sollten Sie noch beim Grundversorger Ihren Strom beziehen, ist die Wahrscheinlichkeit besonders hoch, dass Sie einen günstigeren Anbieter finden. Dieser übernimmt dann auch die Kündigung des alten Versorgers und den Wechsel zum neuen Anbieter. Praktischerweise beträgt die Kündigungsfrist bei Grundversorgern im Regeltarif nur zwei Wochen.
Die Kündigungsfristen bei alternativen Anbietern können variieren, jedoch greift im Falle einer Strompreiserhöhung das Sonderkündigungsrecht. Schauen Sie dazu am besten in Ihrem Vertrag nach. Einige Anbieter räumen ihren Kunden nur vierzehn Tage Zeit ein, um bei einer Strompreiserhöhung von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen.