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Nachhaltig kochen: Energie sparen und gesund essen

Nachhaltig kochen: Energie sparen und gesund essen

Wer nachhaltig kochen möchte, muss viele Aspekte im Blick behalten: Regional einkaufen und auf Bio-Label achten, stromsparend das Essen zubereiten, Reste verwerten und möglichst wenig Abfall erzeugen.

Damit Sie den Überblick behalten, ohne aus dem Kochen eine Wissenschaft zu machen, haben wir für Sie die verschiedenen Maßnahmen zum nachhaltigen Kochen zusammengestellt. Für Sie, für die Umwelt und für eine vorzeigbare Energiebilanz.

Die Einkaufsliste

Eine ganz einfache Möglichkeit, den Wocheneinkauf auf das wirklich Notwendige zu reduzieren, ist eine Einkaufsliste. Mit ihr werden keine Produkte vergessen und sie reduziert zugleich die verlockenden Spontankäufe, die dafür verantwortlich sind, dass wir häufig mehr kaufen als wir tatsächlich benötigen.

Es gibt übrigens tolle Apps, mit denen Sie Ihre Einkäufe organisieren können. Einkaufslisten lassen sich darüber mit anderen teilen und gemeinsam bearbeiten. Die Listen können häufig per Spracheingabe erstellt werden und sortieren die Produkte in entsprechende Kategorien. Die Redaktion von heise.de hatte im Juli 2021 ein paar dieser Apps genauer unter die Lupe genommen und in ihrem Beitrag Einkaufslisten-Apps im Überblick bewertet.

Einkaufen gehen…

…im Wortsinne. Wenn es Ihnen möglich ist, den Wocheneinkauf zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erledigen – etwa weil Sie nur einen Single- oder Paar-Haushalt zu versorgen haben – sollten Sie dies der Umwelt zuliebe auch tun.

Wer stets einen Stoffbeutel dabei hat, muss zudem keine zusätzliche Einkaufstüte kaufen und schont Ressourcen.

Die Auswahl der Produkte

Bei der Auswahl der Produkte stehen wir oft vor einem Dilemma: Regional oder Bio? Bio-Produkt in Plastikverpackung oder konventionelles Produkt ohne Plastikverpackung?

Im Grunde ist die Entscheidung einfach: Regionale und saisonale Produkte sind zu bevorzugen, wenn man beim Einkauf auf seinen CO2-Fußabdruck achten möchte.

Im nächsten Schritt sollten pflanzliche Produkte die tierischen weitestgehend ersetzen. Dabei ist es wichtig zu wissen, welche pflanzlichen Lebensmittel besonders viel Eiweiß liefern.

Pflanzliche Eiweißquellen

  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Kichererbsen)
  • Weizenkeime
  • Haferflocken
  • Bulgur, Quinoa, Amaranth
  • Samen (Leinsamen, Chia-Samen)
  • Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne
  • Nüsse
  • Brokkoli, Spinat, Spargel, Avocado
Pflanzliche Proteinquellen
Proteinquellen müssen nicht nur aus tierischen Erzeugnissen wie dem Ei stammen

Letztendlich gilt: Je mehr tierische Produkte Sie mit pflanzlichen ersetzen, desto geringer ist Ihr CO2-Abdruck beim nachhaltigen Kochen.

Siegel zur Lebensmittelkennzeichnung

Zu guter Letzt spielt auch die Erzeugung der Lebensmittel eine wichtige Rolle. Achten Sie hierbei auf offiziell anerkannte BIO-Label, denn nicht überall, wo “Bio” draufsteht ist auch Bio drin.

So gibt es seit 2001 ein staatliches Bio-Siegel in Deutschland: Sie kennen es bestimmt, es ist das sechseckige Zeichen mit dem Schriftzug “Bio” in der Mitte. Das Siegel steht für die Kriterien der EG-Öko-Verordnung, definiert Mindestkriterien und ist im Wesentlichen vertrauenswürdig.

Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) hat zu den verschiedenen Siegeln zur Lebensmittelkennzeichnung eine Übersicht erstellt und deren Vertrauenswürdigkeit bewertet.

Bio- und Öko-Siegel im Überblick

Übersicht verschiedener Siegel zur Lebensmittelkennzeichnung
Siegel zur Lebensmittelkennzeichnung in der Bewertung vom BUND, Quelle: www.bund.net

Energiesparend kochen

Beim Kochen selbst können Sie auf viele Dinge Einfluss nehmen, um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten.

Wählen Sie beispielsweise die richtige Topfgröße und stellen Sie Ihre Töpfe und Pfannen auf eine passend große Herdplatte, sofern Sie nicht über einen Induktionsherd verfügen. Große Herdplatten für kleine Töpfe verbrauchen unnötige Energie. Große Töpfe mit wenig Inhalt ebenfalls.

Pfannen in verschiedenen Größen
Die richtige Größe für Töpfe und Pfannen wählen, um Energie zu sparen

Nutzen Sie den Wasserkocher, um Wasser zu erhitzen, dämpfen Sie statt zu kochen und lassen Sie den Deckel auf dem Topf. Wenn Sie größere Mengen verarbeiten, greifen Sie gern auf einen Schnellkochtopf zurück. Dieser verbraucht bis zu 50 Prozent weniger Energie als herkömmliche Töpfe. Schalten Sie die Kochplatten rechtzeitig aus und nutzen Sie die Restwärme, um Ihr Gericht fertigzukochen oder warm zu halten.

Life-Hacks zum nachhaltigen Kochen

Brötchen werden schnell und effizient auf einem Toaster mit Gebäckaufsatz aufgebacken. Das spart bis zu 70 Prozent Energie im Vergleich zum Aufbacken im Ofen.

Gefrorene Lebensmittel tauen Sie am besten nicht im Topf auf. Legen Sie sie lieber in den Kühlschrank oder lassen Sie sie bei Zimmertemperatur auftauen.

Verwenden Sie beim Kochen außerdem immer nur so viel Wasser wie nötig. Je mehr Wasser erhitzt werden muss, desto mehr Energie wird verbraucht und desto weniger nachhaltig kochen Sie.

verschiedene Pasta-Arten
Pasta direkt mit dem heißen Wasser in den Topf geben – das spart Energie

Nudeln werden schneller gar, wenn sie gleichzeitig mit dem Wasser im Topf landen und gemeinsam erhitzt werden, anstatt sie erst dann ins Wasser zu gegeben, wenn dieses bereits kocht.

Getränke wie zum Beispiel Milch und kleinere Speisen wärmen Sie am besten in der Mikrowelle auf, da diese weniger Energie verbraucht als ein Herd.

In unserem Beitrag zum nachhaltigen Plätzchenbacken geben wir außerdem Tipps zum nachhaltigen Backen.

Energieeffiziente Küchengeräte

Sollten Sie vor der Neuanschaffung eines Herdes stehen, achten Sie auf dessen Energieeffizienzklasse. Je höher, desto besser.

Versuchen Sie außerdem auf unnütze elektronische Küchengeräte zu verzichten. Muss es wirklich die elektrische Zitronenpresse sein? Die elektrische Küchen-Waage?

Bei der Anschaffung von neuen Küchenhelfern, lohnt es sich, in langlebige Produkte aus zum Beispiel Edelstahl zu investieren, um kurze Lebenszyklen zu vermeiden.

Reste verwerten

Leider landen in Deutschland nach wie vor immer noch viel zu viele Lebensmittel im Müll. Achten Sie daher beim Kauf auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und den Zustand von Obst und Gemüse. Sie möchten die Crème-Suppe heute noch kochen? Dann darf das MHD der Schlagsahne ruhig das morgige Datum haben. Sie möchten gleich nach Feierabend einen Bananen-Smoothie mixen? Dann ist es nicht schlimm, wenn die Bananen schon ein paar braune Flecken haben.

Auch Rester, die beim Kochen entstehen, lassen sich häufig weiter verwerten. Der Strunk vom Brokkoli etwa und die ein, zwei übrig gebliebenen Kartoffeln lassen sich zu einer Suppe pürieren.

Zum nachhaltigen Kochen gehört auch, Eintöpfe, Suppen und beispielweise Bolognese-Saucen in größeren Mengen zuzubereiten und anschließend portioniert einzufrieren. Aber bitte erst, wenn alles gut abgekühlt ist.

Ein Wochenplan hilft zusätzlich dabei, Lebensmittel optimal zu verarbeiten und möglichst keine Rester zu erzeugen, die im Abfalleimer landen.