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Stromspeicher kaufen – wichtige Auswahlkriterien

Stromspeicher kaufen – wichtige Auswahlkriterien

Um Ihre Photovoltaikanlage optimal zu nutzen, empfiehlt es sich, einen Stromspeicher zu kaufen. Mit ihm können Sie Ihren selbst produzierten Solarstrom unabhängig von Tageszeit und Wetter nutzen. Sie beziehen weniger Strom über den Netzbetreiber und die Eigenversorgung, Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit Ihres Haushalts steigt.

Bevor Sie Ihren Stromspeicher kaufen, ist es hilfreich, das Nutzungs- und Verbrauchsverhalten Ihres Haushalts zu analysieren. Anhand dieser Informationen können relevante Kriterien des Speichers festgelegt und der richtige Stromspeicher ausgewählt werden. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Faktoren vor.

Stromspeicher-Kauf: Autarkie und Eigenverbrauch

Hohe Autarkie dank Stromspeicher

Autarkie bedeutet Unabhängigkeit durch Selbstversorgung. Wer seinen Haushalt zu 100 Prozent autark mit Solarstrom vom eigenen Dach betreibt, hat sich komplett unabhängig von den Preisen der Stromversorger gemacht. Eine 100-prozentige Autarkie wird in den seltensten Fällen erreicht. Wenn Sie einen Stromspeicher kaufen, nähern Sie sich diesem Wert jedoch enorm an – ein Autarkiegrad von bis zu 80 Prozent ist durchaus möglich.

Formel zur Berechnung des Autarkiegrads: Autarkiegrad = (Erzeugung – Einspeisung) / Verbrauch * 100

Paar auf Sofa mit Energierpanel
Kriterien für Stromspeicher-Kauf bestimmen

Hohe Eigenverbrauchsquote dank Stromspeicher

Im Gegensatz dazu kann auch ein hoher Eigenverbrauch als Kriterium für den Kauf eines Stromspeichers dienen. Die Eigenverbrauchsquote gibt an, wie viel Prozent des PV-Stroms tatsächlich im Haushalt genutzt und NICHT ins Netz eingespeist werden. Hier ist es deutlich wahrscheinlicher, dass eine Quote von 100 Prozent erreicht wird.

Formel zur Berechnung der Eigenverbrauchsquote: Eigenverbrauchsquote = (Erzeugung – Einspeisung) / Erzeugung * 100

Der Unterschied zwischen Autarkie und Eigenverbrauch wird an einem konkreten Rechenbeispiel am deutlichsten. Nehmen wir an, Ihr Jahresverbrauch liegt bei 4.000 kWh und Ihre Anlage erzeugt 3.500 kWh. Dank Stromspeicher können Sie den PV-Strom vollständig nutzen. Ihr Eigenverbrauch liegt hier bei 100 Prozent. Der Autarkiegrad beträgt jedoch nur 87,5 Prozent. Sie nutzen den kompletten Strom Ihrer Anlage (100 Prozent Eigenverbrauch), müssen aber die restlichen 500 kWh zukaufen (87,5 Prozent Autarkie).

Daher ist es ratsam, die PV-Anlage professionell planen zu lassen, sodass sie mindestens den Strom für den Eigenverbrauch produziert und in Kombination mit einem Speicher den maximalen Autarkiegrad erreicht. Unsere PV-Planer beraten Sie hierzu gern.

Speicherkapazität beachten

Wie groß muss ein Stromspeicher sein, um den Haushalt mit selbst produziertem Strom zu versorgen? Grundsätzlich gilt: Ein größerer Stromspeicher kann mehr Strom speichern, ist aber auch teurer. Es ist daher wichtig, die Speichergröße exakt auf den Bedarf abzustimmen. Drei Faktoren spielen hier eine entscheidende Rolle:

1. Jährlicher Stromverbrauch

Durchschnittlich verbrauchen Haushalte jährlich diese Strommenge:

1-Personen-Haushalt: 1.600 kWh
2-Personen-Haushalt: 2.400 kWh
3-Personen-Haushalt: 3.200 kWh
4-Personen-Haushalt: 4.000 kWh

Um den jährlichen Stromverbrauch Ihres Haushalts zu bestimmen, berechnen Sie anhand der letzten Stromrechnungen Ihren persönlichen Durchschnittswert. Haben Sie diesen ermittelt, hilft folgende Formel bei der Wahl der Speicherkapazität:

Pro 1.000 kWh jährlichen Stromverbrauch 1 kWh nutzbare Speicherkapazität

Wichtig: Die Speicherkapazität gibt an, wieviel Strom bei voller Aufladung gespeichert werden kann. Bei einer kompletten Entladung würde die Batterie des Speichers jedoch stark geschädigt werden. Deshalb ist für den Stromspeicher eine Entladetiefe festgelegt. Diese liegt je nach Hersteller zwischen 50 und 95 Prozent. Um die nutzbare Speicherkapazität herauszufinden, muss die Entladetiefe von der (vollen) Speicherkapazität abgezogen werden.

Beispiel: Bei einer Speicherkapazität von 4 kWh und einer Entladetiefe von 85 Prozent beträgt die nutzbare Speicherkapazität 3,4 kWh (85 Prozent von 4 Kilowattstunden).

2. Stromverbraucher im Haushalt

Ein weiterer Faktor beim Stromspeicher kaufen sind die Stromverbraucher im Haushalt. Denken Sie dabei an die nahe Zukunft: Ist der Einbau einer Sauna geplant? Möchten Sie sich ein E-Auto anschaffen? Wird sich Ihr Haushalt in nächster Zeit vergrößern (Nachwuchs) oder verkleinern (Auszug von Kindern)?

Solche Veränderungen werden sich auf Ihren durchschnittlichen Jahresstromverbrauch auswirken und sollten entsprechend in der Planung berücksichtigt werden.

Generationen einer Familie
Wer wird künftig in Ihrem Haushalt Strom verbrauchen?

 

3. Leistung der PV-Anlage

Für die passende Dimensionierung des Speichers auf die PV-Anlage gilt die Faustregel: 1 kWh nutzbare Speicherkapazität pro kWp Leistung der Photovoltaikanlage.

Wer eine große PV-Anlage besitzt, sollte einen entsprechend großen Stromspeicher kaufen. So kann der tagsüber reichlich produzierte Strom auch noch abends genutzt werden. Für eine kleinere PV-Anlage hingegen lohnt sich ein großer Stromspeicher nicht. In diesem Fall kann der Speicher nicht voll aufgeladen werden und die eigentliche Kapazität bliebe ungenutzt.

Je effektiver Sie planen, desto eher wird sich Ihr Stromspeicher amortisieren und Ihre Stromkosten nachhaltig senken.

Lebensdauer eines Stromspeichers

Die Zykluslebensdauer gibt an, für wie viele Vollzyklen die Batterie ausgelegt ist. Ein Vollzyklus bedeutet die Entladung der Batterie bis zur Entladetiefe und die anschließende vollständige Aufladung. Ein Stromspeicher in Deutschland durchläuft durchschnittlich 300 Zyklen pro Jahr. Gerechnet auf einen Stromspeicher, der mit 5.000 Ladezyklen beworben wird, ergibt das eine kalendarische Lebensdauer von 20 Jahren.

Doch leider ist die durch Ladezyklen berechnete kalendarische Lebensdauer nicht realisierbar, da die Lebensdauer des Speichers gleichzeitig durch die Alterung der Batterie beeinflusst wird. Verantwortlich hierfür sind chemische Prozesse in den Batteriezellen, die besonders durch die Umgebungstemperatur sowie Qualität und Bauart der Batterie beeinflusst werden.

Optimale Nutzung des Stromspeichers

Die Prozesse, durch die die Speicherkapazität mit der Zeit verringert wird, passieren natürlicherweise und sind unvermeidbar. Deshalb lohnt es sich, den Stromspeicher ausgiebig zu nutzen, ihn also oft zu Be- und Entladen. Außerdem sollte der Stromspeicher in einem Raum mit geeigneter Temperatur stehen, um die natürliche Alterung der Batterie nicht zu beschleunigen. Optimal ist eine Raumtemperatur zwischen 15 und 30 Grad Celsius.

Stromspeicher über Smarthome steuern
Den richtigen Stromspeicher kaufen und effizient nutzen

Wirkungsgrad eines Stromspeichers

Der Wirkungsgrad eines Stromspeichers ist ein Mittelwert, der je nach Grundlast variiert. Er ist in der Regel nachts geringer, da hier meist eine geringere Grundlast vorliegt als beispielsweise mittags. Grundsätzlich gilt jedoch: Je höher der Wirkungsgrad eines Speichers, um so effizienter können Sie Ihren Solarstrom nutzen. Ein Wirkungsgrad von 95 Prozent etwa bedeutet, das es beim Be- und Entladen zu einem Energieverlust von fünf Prozent kommt.

Wirkungsgrad nach Batterieart: Lithium vs. Blei

Blei-Batterien sind durch ihren Einsatz in der Automobilindustrie langfristig erprobt. Für den Einsatz im Stromspeicher haben sich jedoch die neueren Lithium-Ionen-Batterien als ergiebiger erwiesen. Ein Vergleich:

  • längere Lebensdauer
    Die erwartete Lebensdauer von Lithium-Ionen-Batterien liegt bei ca. 15 Jahren, einige könnten sogar bis zu 20 Jahre durchhalten.
    Blei-Batterien haben eine erwartete Lebensdauer von fünf bis maximal 10 Jahren.
  • mehr Ladezyklen
    Etwa 7.000 Ladezyklen sind bei Lithium-Ionen-Batterien möglich.
    Bei Blei-Batterien sind es etwa 3.000 Ladezyklen.
  • größere Entladetiefe
    Lithium-Ionen-Batterien weisen eine Entladetiefe von bis zu 90 Prozent auf. Blei-Batterien erreichen etwa 65 Prozent.
    Werden die Batterien zu tief entladen, kann sich das allerdings bei beiden Modellen negativ auf deren Lebensdauer auswirken.
  • höherer Wirkungsgrad
    Etwa 95 Prozent der im System gespeicherten Energie können von Lithium-Ionen-Batterien wieder abgegeben werden.
    Blei-Batterien geben etwa 85 Prozent der gespeicherten Energie wieder ab.

Wenn Sie einen Stromspeicher kaufen, der über Lithium-Ionen-Batterien verfügt, haben Sie zwar zunächst höhere Investitionskosten, die längere Lebensdauer gleicht die höheren Kosten jedoch wieder aus. Wir beraten Sie gern! Hier können Sie eine kostenfreie und unverbindliche Beratung für Stromspeicher anfordern.