Wer eine Photovoltaikanlage betreibt, ist gesetzlich verpflichtet, den Stromfluss in beide Richtungen zu messen – also sowohl den Strom, der aus dem Netz bezogen, als auch den Strom, der ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Hier kommt der Zweirichtungszähler ins Spiel. Er ist essenziell für eine transparente und rechtskonforme Erfassung des Stromverbrauchs und der Einspeisung.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was ein Zweirichtungszähler ist, warum er bei PV-Anlagen Pflicht ist und wie Sie ihn erkennen.
Warum ist ein Zweirichtungszähler bei Photovoltaik Pflicht?
Laut Bundesnetzagentur (BNetzA) ist jeder Haushalt verpflichtet, den Strombezug und die Einspeisung exakt zu messen. Für Betreiber von Photovoltaikanlagen gilt beides: Sie verbrauchen Strom und speisen gleichzeitig Energie ins Netz ein. Ein normaler Stromzähler reicht dafür nicht aus – stattdessen wird ein Zweirichtungszähler benötigt.
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Was ist ein Zweirichtungszähler?
Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Stromzählerarten:
- Der Bezugszähler misst die Höhe des eingekauften Stroms vom Netzbetreiber.
- Der Ertragszähler misst die erzeugte Strommenge.
- Der Einspeisezähler misst den Stromwert, welcher in das öffentliche Netz eingespeist wird.
Ein Zweirichtungszähler stellt eine Kombination aus Einspeisezähler und Bezugszähler dar. Der Zähler erfasst also sowohl den Strom, der ins Netz eingespeist wird als auch den sogenannten Reststrom, der aus dem Netz entnommen wird. Er misst demnach den Stromfluss in zwei Richtungen und hat daher seinen Namen. Aus der Differenz der erfassten Beträge lässt sich schließlich jene Strommenge ermitteln, die einem Haushalt zum Eigenverbrauch zur Verfügung steht.
Saldierender Zweirichtungszähler: Warum er so wichtig ist
In Deutschland verfügen Haushalte in der Regel über einen dreiphasigen Stromanschluss. Herkömmliche Zähler können die Stromflüsse nicht phasenübergreifend messen. Das bedeutet: Wird Strom beispielsweise nur auf Phase 1 erzeugt, wird er auch nur dort verbraucht – Geräte auf Phase 2 oder 3 beziehen weiterhin Netzstrom.
Ein saldierender Zähler gleicht dies aus. Er verrechnet erzeugten und verbrauchten Strom über alle drei Phasen hinweg. So wird nur die tatsächlich überschüssige Energie ins Netz eingespeist. Moderne PV-Anlagen verwenden heute fast ausschließlich diese Art von Zählern.
Tipp: Ob Ihr Zähler saldierend arbeitet, erfahren Sie beim Zählerhersteller oder im technischen Datenblatt.

Alternativ erkennen Sie den Zweirichtungszähler anhand der Bezeichnung 1.8.0 (Strombezug) und 2.8.0 (Stromeinspeisung):

Zweirichtungszähler ablesen
Ein elektronischer Zweirichtungszähler verfügt über ein digitales Display, auf dem die Anzeige zwischen Strombezug und Stromeinspeisung hin- und herwechselt. Vor dem jeweiligen Wert werden die Bezeichnungen „1.8.0“ für Strombezug aus dem Netz und „2.8.0“ für Stromeinspeisung in das Netz angezeigt. Falls Sie sich unsicher sind, welchen Wert Ihr Zähler gerade anzeigt, können Sie bei Ihrem Netzbetreiber, sprich dem Vermieter des Messgerätes, nachfragen.
Beim mechanischen Zweirichtungszähler gibt es zwei separate Anzeigen, die jeweils mit Bezug und Einspeisung gekennzeichnet sind. Bei diesen Zählern werden die Werte einzeln gemessen und angezeigt.
Vorteile eines Zweirichtungszählers
- Rechtssicherheit: Erfüllt die Vorgaben der BNetzA
- Smarte Technik: Moderne Zähler sind smart-grid-fähig und ermöglichen Fernauslesung
- Platzsparend: Kompakte Bauweise, ideal für den Zählerschrank
- Wartungsfrei: Netzbetreiber ist für Eichung und Instandhaltung verantwortlich
Nachteile eines Zweirichtungszählers
- Mietkosten: Die Jahresgebühr liegt bei ca. 40 Euro (Stand 2022)
- Keine Kaufoption: Der Zähler kann nicht selbst gekauft, sondern nur gemietet werden
Fazit: Warum sich der Zweirichtungszähler für PV-Anlagen lohnt
Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, kommt um den Zweirichtungszähler nicht herum – aus gutem Grund. Er ermöglicht die genaue Erfassung von Bezug und Einspeisung, ist gesetzlich vorgeschrieben und sorgt für eine faire Abrechnung. Moderne Zähler bieten zudem Komfort durch Fernablesung und saldierende Funktion.
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