Wie viel kostet das Laden eines E-Autos?

Wie viel kostet das Laden eines E-Autos?

Elektroautos werden aufgrund ihrer umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Eigenschaften immer beliebter. Doch wie sieht es eigentlich mit den Kosten für das Laden eines E-Autos aus? In diesem Beitrag gehen wir näher auf dieses Thema ein und geben Ihnen Tipps, wie Sie diese Kosten senken können.

Möglichkeiten zum Laden eines E-Autos

Bevor wir uns mit den Kosten befassen, ist es wichtig zu wissen, wie das Laden von Elektroautos funktioniert. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, ein Elektroauto aufzuladen:

  1. Laden an einer öffentlichen Ladestation
  2. Laden zu Hause an einer Wallbox oder Steckdose
  3. Laden mit Solarenergie

Kosten für das Laden von Elektroautos an öffentlichen Ladestationen

Wenn Sie Ihr Elektroauto an einer öffentlichen Ladesäule aufladen möchten, müssen Sie in der Regel eine Gebühr bezahlen. Die Kosten dafür variieren je nach Betreiber und Standort. Hinzu kommen unterschiedliche Tarife pro Anbieter, die sich nach Zeitpunkt und Dauer des Ladevorgangs richten. Laut dem ADAC kostet eine Kilowattstunde Strom an öffentlichen Ladesäulen durchschnittlich zwischen 30 und 40 Cent.

Kosten für das Laden von Elektroautos zu Hause

Das Laden von E-Autos zu Hause ist in der Regel günstiger als das Laden an öffentlichen Ladestationen. Sie benötigen dafür entweder eine Wallbox oder eine herkömmliche Steckdose. Die Kosten für das Laden daheim hängen dann von Faktoren, wie etwa der Größe der Batterie und der Ladezeit ab. Einige Energieversorger bieten auch spezielle Tarife für Elektroautos an, bei denen der Strom zu einem günstigeren Preis geliefert wird, wenn er zum Laden des Elektroautos dient. Nach Angaben des ADAC liegen die Preise für eine Kilowattstunde Strom im Haushalt zwischen 20 und 30 Cent.

Frau lädt E-Auto daheim
Nur geringe Kosten beim Laden des E-Autos zu Hause – vor allem wenn man auf Sonnenstrom vom eigenen Dach zurückgreifen kann

Laden mit Sonnenenergie

Eine umweltfreundliche und kostengünstige Möglichkeit, Ihr E-Auto zu laden, ist die Nutzung von Solarenergie. Dazu benötigen Sie eine Photovoltaikanlage auf Ihrem eigenen Hausdach. Mit einer solchen Anlage können Sie Ihren eigenen Strom produzieren und damit Ihr Elektroauto laden. Die Kosten dafür sind in der Regel sehr gering, da der eigene Strom zum Nulltarif ins Auto fließt und Sie, wenn überhaupt, nur eine geringe Menge Strom zukaufen müssen.

Weitere Kosten im Auge behalten

Ein E-Auto ist in der Anschaffung meist teurer als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Hier spielt zum Beispiel auch die Ladeleistung eine Rolle. Sie gibt an, wie schnell Ihr Elektroauto aufgeladen werden kann. Je höher die Ladeleistung, desto schneller können Sie Ihr Elektroauto aufladen. Allerdings ist die Ladeleistung auch ein wichtiger Kostenfaktor, denn höhere Ladeleistungen sind in der Regel teurer. Hinzu kommen die Anschaffungskosten für eine Wallbox, Ihre Ladestation für daheim. Diese kostet je nach Modell und Installation zwischen 500 und 1.500 Euro. Die Anschaffung einer Wallbox lohnt sich jedoch, da sie schneller lädt als eine normale Steckdose.

Reicht meine PV-Anlage aus, um mein E-Auto zu laden?

Sollten Sie noch keine PV-Anlage gekauft haben, jedoch bereits ein E-Auto besitzen oder sich in naher Zukunft eines anschaffen wollen, sollten Sie dies unbedingt Ihrem PV-Berater mitteilen, damit dieser den Verbrauch bei der Planung berücksichtigen kann. Grundsätzlich ist es, wie oben bereits erwähnt, möglich und durchaus sinnvoll, die eigene PV-Anlage zum “Betanken” des E-Autos zu nutzen.

Ein Rechenbeispiel des ADAC

Ein 4-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh/Jahr sollte etwa 3.000 kWh zusätzlich für das Laden des E-Autos einkalkulieren. Das Rechenbeispiel geht von einer verfügbaren Dachfläche von 70 Quadratmetern aus, auf der 24 PV-Module mit einer Gesamtleistung von 10 kWp (Kilowatt-Peak) installiert werden können. Befindet sich das Haus in Baden-Württemberg, wo die Sonneneinstrahlung recht hoch ist, würden bis zu 8.482 Kilowattstunden Strom durch die PV-Anlage erzeugt werden. Also deutlich mehr als der Bedarf von 7.000 Kilowattstunden in unserem Beispiel.

Stolpersteine beim Laden des E-Auto

Beachten Sie aber, dass Sie nicht jede Kilowattstunde aus Ihrer Photovoltaikanlage direkt für das Elektroauto nutzen können. Zum Beispiel, wenn Sie gerade mit dem E-Auto unterwegs sind und die Sonne auf Ihr Hausdach scheint. Außerdem funktioniert das direkte Laden über die PV-Anlage erst ab einem Stromüberschuss von sechs Ampere. Lädt Ihr Elektroauto einphasig, benötigen Sie einen PV-Überschuss von mindestens 1,4 Kilowatt, lädt es dreiphasig, sind es mindestens 4,2 Kilowatt. Für kleinere PV-Anlagen bedeutet dies, dass das Auto an vielen Tagen nur in einem begrenzten Zeitfenster geladen werden kann.

Abhilfe kann hier eine sogenannte Netzstromergänzung schaffen, die dafür sorgt, dass bei geringer PV-Leistung Strom aus dem Netz beigemischt wird. Eine Wallbox mit automatischer Phasenumschaltung kann zudem zwischen ein- und dreiphasigem Laden wechseln und damit die Ladezeiten für PV-Strom ausweiten.

Weiterführende Informationen finden Sie im Beitrag des ADAC vom 13.01.2023